München – Für das europäische Pipeline-Projekt Nabucco gibt es noch eine Chance. Vier Konzerne – das aserbaidschanische Staatsunternehmen SOCAR, sowie die Erdgaskonzerne BP, Total und Statoil – sollen eine Option für eine 50-Prozent-Beteiligung erhalten. Man habe sich im Grundsatz geeinigt, heißt es in Kreisen des Konsortiums. Bereits in den kommenden Tagen soll der Vertrag nach Informationen der Süddeutschen Zeitung unterzeichnet werden. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass das Konkurrenzprojekt zur russischen Pipeline South Stream mit Gas aus dem Feld Shah Deniz im Kaspischen Meer gespeist werden kann. Auch die Finanzierung der Baukosten stehe, hieß es. Eine definitive Entscheidung für den Bau der Pipeline gibt es jedoch noch nicht. Sie hängt davon ab, ob die vier Konzerne ihr Gas durch Nabucco oder das Konkurrenzprojekt Tanap führen wollen. Mit Tanap hatten sie bereits vor einigen Monaten ein ähnliches Abkommen geschlossen. Das war zunächst als Vorentscheidung gegen Nabucco gewertet worden. ‘Aserbaidschan will Europa zuverlässig mit Erdgas versorgen’, so Elmar Mamedov, Deutschland-Chef von SOCAR. Welche Pipeline zum Zug kommt, werde Mitte des Jahres entschieden. MBAL

Süddeutsche Zeitung vom 18.01.2013

Pressemeldung SZ vom 18.01.2013 / Nabucco, SOCAR, Mamedov