Shah-Deniz ist eines der grössten Erdgasfelder der Welt mit Gas-Vorräten von über 1 Trillion Kubikmeter. Es wurde 1999 entdeckt und liegt im Tiefseegebiet des Kaspischen Meeres, 70 km südöstlich von Baku in Wassertiefen von 50 bis 500 m. Das Vertragsgebiet hat eine Fläche von ca. 859,8 km². Der Betrieb dieses Feldes ermöglicht es den internen Bedarf von Erdgas in Aserbaidschan zu decken und die darüber hinaus gehende Erdgasförderung zu exportieren.

Trotz der Komplikationen beim Niederbringen der Bohrungen, Errichtung der Förderplattform, Bau eines landseitigen Terminals und Verlegung von 700 km Pipeline in die Türkei wurde Shah-Deniz Ausbaustufe 1 in nur sieben Jahren fertiggestellt. Shah-Deniz (Stufe 1) nahm im Jahr 2006 den Betrieb auf. In 2010 wurde auf dem Feld weiterhin aus vier Quellen gefördert und die Märkte Aserbaidschans, Georgiens und der Türkei mit Erdgas beliefert. In den nächsten Jahren wird die Fördermenge gesteigert, wenn neue, plattformseitig erschlossene Quellen in Betrieb gehen. In der Entwicklungsstufe 1 wird eine Plateau-Förderung von ca. 9 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr und ca. 50.000 Barrel Kondensat pro Tag erwartet.

Die vollständige Erschliessung von Shah-Deniz (Full Field Development / FFD) ist ein gigantisches Projekt um Erdgas von Aserbaidschan nach Europa und in die Türkei zu liefern, indem ein neuer ›Süd-Korridor‹ geschaffen wird. Es wird erwartet, dass die Fördermenge um weitere 16 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr gesteigert wird, zusätzlich zu den laufenden ca. 8 Mrd. Kubikmetern aus Shah-Deniz Stufe 1. Shah-Deniz ist eines der weltweit größten Erdgas-Projekte und der neue Süd-Korridor wird die Sicherheit und Vielfalt der Gas-Importe Europas entscheidend verbessern.

In 2010 wurde auf dem Feld ca. 6,9 Mrd. Kubikmeter Erdgas und 1,9 Mil. Tonnen (14,7 Mil. Barrel) Kondensat bzw. täglich ca. 19 Mil. Kubikmeter Gas und ca. 40.200 Barrel Kondensat gefördert. Seit Beginn der Förderung auf Shah-Deniz Ende 2006 bis Ende 2010 wurden ca. 49,7 Mil. Barrel (ca. 6,3 Mil. Tonnen) Erdgas-Kondensat aus Shah-Deniz an die Weltmärkte exportiert.

Die Realisierung des Projekts erfordert Investitionen in Höhe von 4–5 Mrd. Dollar. In 2010 betrugen die Ausgaben für das Shah-Deniz-Projekt 170,4 Mil. Dollar für den laufenden Betrieb und 398,6 Mil. Dollar für die Finanzierungskosten.

Prozentanteile der Muttergesellschaften an Shah-Deniz