Südlicher Gaskorridor SGC – ein Megaprojekt von Aserbaidschan und EU.

Dies ist eines der größten Projekte zur Diversifizierung der europäischen Energiequellen. Durch das Projekt Südlicher Gaskorridor trägt SOCAR dazu bei, den wachsenden Gasbedarf Europas mit aserbaidschanischem Gas über alternative Pipelines zu decken.

Das 40 Milliarden Dollar teure Megaprojekt verbindet die kaspische Region mit Südosteuropa und fördert die wirtschaftliche Entwicklung sowohl Aserbaidschans als auch der Transitländer.

3500 Kilometer lange Erdgas-Pipeline verbindet 7 Länder von Aserbaidschan bis Italien. Zudem sind 11 international operierende Unternehmen und 11 Gasgroßhändler beteiligt. Es wird erwartet, dass alternative Energielieferanten wie Aserbaidschan ein wettbewerbsfähiges Umfeld auf dem europäischen Markt schaffen werden. Der Südliche Gaskorridor brachte über 30 000 Menschen neue Jobs.

Die Investitionsentscheidung für den Südlichen Gaskorridor wurde 2013 gemeinsam mit den Partnern von SOCAR getroffen. Das Projekt begann mit der Unterzeichnung von 25-jährigen Gasverkaufsverträgen mit europäischen Gasverteilungsunternehmen. Der Bau von drei miteinander verbundenen Gaspipelines über Kontinente hinweg mit einer Gesamtlänge von 3.500 Kilometern war eine hochkomplexe Herausforderung. Jetzt ist die Mission erfüllt – Aserbaidschans Erdgas ist ab Ende des Jahres 2020 in Europa angekommen. Es kommt aus einer neuen Quelle über eine alternative Route und wird zur europäischen Energiesicherheit beitragen. Es wird eine wachsende Nachfrage nach zusätzlichen Gasmengen auf dem europäischen Markt aufgrund des konstanten lokalen Produktionsrückgangs erwartet. Das Gas aus Aserbaidschan wird dazu beitragen, diese Lücke für die nächsten Jahrzehnte zu schließen und die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen dem Alten Kontinent und Aserbaidschan wird zunehmen.

Die Bedeutung dieses Projekts für Europa beruht zusätzlich auf der praktischen Umsetzung der EU-Strategie, die Diversifizierung der Energielieferungen nach Europa unter Nutzung alternativer Transportinfrastrukturen sicherzustellen, und ist daher ein wichtiger Beitrag zur europäischen Energiesicherheit. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass es sich nicht um eine weitere Umleitung bestehender Lieferungen handelt. Stattdessen ist dies das erste Projekt seit Jahrzehnten, das wirklich neue Gaslieferungen nach Südosteuropa bringen wird. Der Bau des Südlichen Gaskorridors hat den Vorteil, dass die EU ihre Gasbezugsquellen diversifizieren kann. Durch diese strategisch geplanten Maßnahmen wird der mögliche Schaden bei einem technisch bedingten Ausfall oder einer politisch motivierten Unterbrechung von Lieferungen aus einer bis wenigen Bezugsquellen gemindert und der Wettbewerb verbessert.

Aserbaidschan und SOCAR beweisen mit der fristgerechten Fertigstellung des Südlichen Gaskorridors im Dezember 2020, dass das Unternehmen ein zuverlässiger Partner für Europa ist, und wird als Lieferant mit wachsendem Exportpotential des dringend benötigten Rohstoffs in einem Umfeld steigender Energiepreise eine wichtige Rolle bei der Gasversorgung Europas spielen.

Die Trans-Adria-Pipeline (TAP) hat von der Europäischen Kommission, dem Parlament und dem Rat den Status eines Projekts von gemeinsamem Interesse (PCI) erhalten. Diese 878 km lange Pipeline hat eine jährliche Kapazität von 10 Mrd. m³, kann aber potenziell 20 Mrd. m³ Gas pro Jahr transportieren. Ihre Kosten belaufen sich auf 4,5 Mrd. Euro. Nach ihrer Fertigstellung wurde die TAP an das italienische Erdgasnetz angeschlossen. Wichtig ist, dass das durch die TAP transportierte Gas die Möglichkeit haben wird, über italienische Gasauslasspunkte weitere europäische Ziele zu erreichen. Die folgenden Unternehmen sind Anteilseigner der TAP: SOCAR (20%), BP (20%), Snam S.p.A. (20%), Fluxys (19%), Enagas (16%) und Axpo (5%).

Die Trans-Anatolische Pipeline (TANAP), die quer durch die Türkei verläuft, ist sogar noch länger (1.850 km) als die TAP. Die Baukosten betrugen 6,5 Mrd. $ und die Pipeline wird 16 Mrd. m3 Gas transportieren, hat aber das Potenzial, das Volumen auf bis zu 31 Mrd. m3 zu erhöhen. Die Aktionäre der TANAP sind: Southern Gas Corridor (51%), BOTAS (30%), BP (12%) und SOCAR Turkey Energy (7%). TANAP verbindet sich mit SCPX an der türkisch-georgischen Grenze und mit TAP an der türkisch-griechischen Grenze.

Schließlich, aber nicht weniger wichtig, verbindet die Südkaukasus-Pipeline (SCP) Aserbaidschan und Georgien. Die derzeitige Jahreskapazität der SCPX (Erweiterung der SCP) beträgt 24 bcma jährlich.

Die erfolgreiche Durchführung dieser Projekte hatte für SOCAR höchste Priorität. Der Südliche Gaskorridor kann mit der bestehenden und geplanten Transportinfrastruktur in Südosteuropa und auf dem Balkan verbunden werden, was weitere Möglichkeiten für diesen Teil Europas schaffen und die Region für neue Versorgungsquellen öffnen würde. Insbesondere die Interkonnektoren Griechenland-Bulgarien und Türkei-Bulgarien sowie die Ionisch-Adriatische Pipeline sind für die beteiligten Schlüsselakteure von Interesse.