Am Abend des 27. Oktober 2014 hielt der stellv. Direktor der SOCAR-Repräsentanz, Ibrahim Ahmadov, am Institut für Energiepolitik und Energiewirtschaft der Universität Leipzig eine Präsentation über den Südlichen Gaskorridor und die Vorreiterrolle des aserbaidschanischen Energieriesen SOCAR in diesem Großprojekt. Der Vortrag entsprang einer Initiative des aserbaidschanischen Studierenden der Universität Hüseyn Hüseynov und wurde vom Institutleiter Prof. Dr. Thomas Bruckner organisatorisch unterstützt.

Nach einer Begrüßung durch den Leiter des Instituts Prof. Dr. Thomas Bruckner begann der SOCAR-Vertreter seinen Vortrag mit der Darstellung der geschichtlichen Hintergründe des Unternehmens und der Energiewirtschaft in Aserbaidschan. Nach der Erläuterung der wichtigsten laufenden Projekte von SOCAR sowie der Entwicklungsstrategie des Unternehmens in den Bereichen Upstream und Downstream, ging Ibrahim Ahmadov detailliert auf das Projekt des Südlichen Gaskorridors ein. Das transnationale Projekt, das einst berufen wurde, die Erdgaslieferungen der EU zu diversifizieren und somit zur Energiesicherheit Europas beizutragen, wäre ins Schwanken geraten, wenn nicht die Entschlossenheit der aserbaidschanischen Entscheidungsträger. Trotz des Scheiterns des ursprünglichen EU-Projekts Nabucco angesichts des fehlenden Pipeline-Zuschlags wandten sich Aserbaidschan und SOCAR weiterhin Europa zu. SOCAR baut nun mit seinen Geschäftspartnern eigenständig eine Pipeline quer durch die Türkei, die sich im Osten an die ausgebaute Südkaukasus Pipeline, im Westen an die Trans Adriatic Pipeline schließen soll. Das bedeutet die Öffnung des Südlichen Gaskorridors, dem sich in Perspektive auch weitere Lieferanten anschließen können. Von der komplett untermeerischen Infrastruktur und Förderanlagen im Gasfeld Schahdeniz bis zum Bau der transkontinentalen Rohrleitungen setzt SOCAR mit seinen Partnern auf die modernsten Technologien und investiert Milliarden in die hohen Sicherheitsstandards der Förderung und umweltfreundliche Transport von Erdgas.

Als staatliches Unternehmen legt SOCAR viel Wert auf die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung im Sinne des Gemeinwohls der aserbaidschanischen und europäischen Gesellschaften. Aus dieser Perspektive erzählte Ibrahim Ahmadov schließlich über die Nachwuchsförderung und das Praktikantenprogramm, das von den Partnervereinen des Unternehmens mitsamt ASN getragen wird.

Viele Studierende der Leipziger Universität nahmen an der Präsentation teil, die anschließend in eine offene Diskussion überging. Die Studierenden zeigten sich sehr interessiert und regten den Diskurs durch zahlreiche Fragen an. Insbesondere die durch ASN und SOCAR dargebotenen Möglichkeiten für die berufliche Qualifizierung und Unterstützung beim Karriereeinstieg weckten großes Interesse.